Eine Woche Brno und Pann im Herbst 2006

Teil 1: Wird Bruno mein Freund?

Wer kennt das nicht?
Hassliebe.

Eigentlich findet man wasauchimmer ziemlich geil.
Irgendwie macht wasauchimmer aber manchmal zicken.

Wie mein (potentieller) Freund Bruno, die beliebte Rundstrecke im Herzen der Ceska republika.

Eigentlich findet sich dort ne geile Rennstrecke, die meinem Hackerfahrstil entgegen kommen sollte.
Uneigentlich ist der Lappenzeiter aber meist anderer Meinung.
So steht in der redlichen Uffzynderdatenbank im Rennenfürspaßforum aktuell eine 2:15.irgendwas als schnellstmögliche Umrundungsperformannze des Bub geschrieben. Vielleicht keine schwule Hupe, aber nicht wirklich weit davon entfernt.
Selbst Herr C.D. aus S. vermochte sein Fahrzeug zum Anfang der Saison mit einer 2:14.xx schneller um den Kurs zu tragen. Eine Farce.

Da müssen wir, also The New One und ich, also noch mal bei.
Was bietet sich da mehr an als die löbliche Veranstaltung der beiden Herren aus Gera, in den Tiefen des Weltweitnetzes auch hinlänglich als "Die Hässlichen" bekannt, zu buchen?!
Zumal noch eine recht erkleckliche Anzahl weiterer Hackfressen aus dem R4F Ihr kommen avisierten, um den zweiten Lauf der HFWM abzuhalten.

Die beste Ehefrau von allen konnte nur unter Androhung eines nachfolgenden Kurzurlaubes am Balaton dazu bewegt werden der Veranstaltung mitsamt Rennhund Manni beizuwohnen.
So war vorgesehen zunächst Brno, kurzurlaubend den Balaton, den Pannonischen Ring und ein weiteres mal den Balaton zu besuchen. Ein redlicher Plan wie ich finde!

Nichts war einfacher als The One, The Zubehör for The One, The Manni und The Bübin in den The Kia aka Rennspochttransporta zu laden.
Also eigentlich gibt es bei genauerer Betrachtung sehrwohl so Einges was einfacher zu bewerkstelligen ist, insbesondere wenn die beste Ehefrau von allen ne Klinke an den Kleiderschrank schraubt und sacht: "So, fertich. Pack ein!"
Da ich auf keinen Fall einen der wertvollen Rennreifen aka schwarzes Gold in der Garage lassen konnte, wurde kurzerhand des Bubs Gepäck minimalisiert.
Eine am Griff abgesägte Zahnbürste und ne Unterhose zum wechseln müssen reichen, bin ja keine Mädchen.

Bis auf die Vollsperrung der Autobahn am Grenzübergang zur Tschechei verlief die Anreise relativ unspektakulär und gegen19:00 Uhr enterten wir frohens Mutes das Lager der Fahrer.
Die Jens-Peterschen Doppelboxen füllten sich zügig mit netten und vor allem hübschen Menschen aus allen Ecken der Republik, als da wären der Boxenreserveur himself, das Doil, Mari und Ihr Prinzesschen, Jens und seine Ralfs und viele viele mehr. Die redliche Box Nr.10 sollte uns in den nächsten Tagen als temoräres Heimatsubstitut dienen.

Brno Box

Aufgrund der minimal beengten Verhältnisse im Rennschpochttransporta musste ich mich getränketechnisch gesehen komplett durchschnorren, was mir auch problemlos gelang.
Merke: Eine Flasche von jedem zu bekommen ist kein Problem, eine Flasche von jedem zu trinken ggf. schon.

Am frühen Abend sind alle zu Begrüßenden begrüßt und The One steht fahrbereit in der Box und scharrt mit den Hufen.
Wir werden dem Bruno dieses mal definitiv zeigen wo der Bub die Zeiten in Most holt. Oder so.

Der freitägliche Zeitplan war nicht unerheblich dicht gepackt, es war mal wieder eine Reifenstrategie gefragt.
Vormittags Gruppenfahren, welches gleichzeitig als erstes Zeittraining für den R1-Kapp sowie das Stocksport Rennen gezählt wird.
Nachmittags dann noch die jeweils zweiten Zeittrainings aller Klassen, und last but not least als Tagesabschluss der zweite Lauf der R4F Hackfressen WM.

Der Plan:
Morgens im erster Turn auf den uralten Dunloppetten raus auf die Strecke und mal wieder gucken ob der Streckenverlauf dem letztjährigen ähnelt.
Dann "neue mittelalte" Pellen drauf und zusammen mit Jens "mal eben" die verhasste TSS raus und geliebte JOS AHK rein.
Dann die Zeittrainings und die HFWM mit den etwas abgehangenen Reifen fahren und Abends mit dem Schlossomat 5000 aus JayPee's Besitz auf niegelnagelneue Dunlopetten wechseln.

Die Umsetzung:
Von 9:00 Uhr bis 9:20 Uhr lief alles noch Plan. 2:19.bla für den ersten Turn auf den abgehangenen Pneus schien OK, da ich Nachts einfach nicht schneller kann.
Von 9:20.01 Uhr an an gab es dann Verzögerungen in Torschderesken Außmaßen, die dazu führten das ich 10 Minuten vor der Mittagspause mit der grade eben zusammengeschraubten Kupplung in der Gruppe C (Langsame, ganz Langsame und Blinde) die Strecke entere, um herauszufinden ob die Kupplung nun wieder so arbeitet wie ich es jahrelang von der RN09 gewohnt war.
Die Antwort ist ein klares JEIN!
Ich kann zwar 26 Gänge gleichzeitig runterschalten, allerdings ist keinerlei, null, niente, gaaanix an Bremsmoment vorhanden.
Also überhaupt gaagaaanix!

SPEKTAKULÄR!!! wie schnell man in Kurven einlenken kann.
Noch spektakulärerer wie hoch der Puls bei einem mittelalterlichen, männlichen Humanoiden schnellen kann der davon überrascht wird.
Die Klasse C Gruppeure müssen mich für völlich bekloppt halten wenn ich am Kurveneingang 12 Graupen in einem Streich aufschnupfe, um dann in der Kurvenmitte mit atemberaubender Schräglage und panisch geweiteten Augen außen rum weite 7 zu richten.
Wenn ich sowas mal irgendwann auch von mir selbst gewollt hinbekomme wird der Bruno aber staunen.

Bis es soweit ist hätte ich das aber gerne irgendwie anders.

In der Box werde ich dann, nachdem ich wieder atmen kann, bei Jens vorstellig.
Die beschriebenen Symptome scheinen ihm nicht unbekannt.
Er murmelt was von 12er kann nur Oliver und mindestens 15er und drückt mir 6 neue Aluschnackel in die Hand (15er) verbunden mit der Anweisung diese gegen die verbauten 12er (Oliver) zu tauschen.
Dann wird alles gut.

OK, mach ich.
Sind ja noch 40 Minuten bis zur R1-Kapp Quali.
Schraub schraub, fummel fummel, wechsel wechsel, Jeeeeeeeens, den Deckel machst DU aber wieder drauf. Schraub schraub, fummel fummel, Verkleidung wieder dran.

64 Sekunden vor dem Öffnen der Boxengasse fertich, also noch reichlich Zeit zu entspannen. Ob die Kupplung jetzt wohl so tut wie soll? Spannende Frage!

Visier zu, umschalten vom cruising in den fast forward Modus.
Etwas mehr Fahrzeit vorher wäre zwar schön gewesen, aber man kann ja nicht alles haben.

Halbwegs freie Strecke lässt zunächst nur 2:17er Zeiten zu.
Also eine Kullerrund zur Konzentration einschieben und dann noch mal angreifen.
2:15.7 grinsen mich an. Eine Sekunde zu langsam für meinen Geschmack, aber immerhin im Bereich meiner bisherigen Bestzeit auf der RN09.
Noch ne Kullerrunde, dann raus auf die Gerade und Gaaaaa..........!
??? Mann schwenkt Flagge karriert, Training zuende.
Das wird nicht reichen für die TOP 10!
Tuts auch nicht, wir stehen auf 13.
Immerhin ganz außen links in der Startaufstellung, das is gut. R4F Chris auf 12 ist 0.3 schneller und steht ganz rechts in der Reihe vor mir. Dude der Turbostarter etwas weiter hinten. Bruno kann ihn nicht leiden. Höhö.
Das verspricht Spaß.

In der Box 1,5h warten das die Stock Quali folgt.
Aufgrund der etwas erhöhten Anzahl potentieller Starter in der Größenordnung >100 sind 2 Läufe vorgesehen, und zwar die ersten 44 im ersten, die nächsten im zweiten Rennen. Der Rest braucht eh länger für ne Runde als der Tag noch lang ist und guckt in die Röhre.
Merkwürdig nur das es nur ein Zeittraining gibt! Wie soll das gehen?

Kurz gesagt, überhaupt garnicht.

Mehr als 80 Moppeds gleichzeitig auf der Strecke lassen defintiv keine vernünftige Linie zu.
Es is KRIEG!!!!!
Irgendwann ballere ich mal im Kampfbombermodus ne 2:15.8 in den Asphalt und beschließe aus Sicherheitsgründen die Strecke zu verlassen. An dieser Stelle entschuldige ich mich offiziell bei allen Mitracern denen ich vors Vorderrad fuhr oder die ich außen, innen oder oben rum überholen musste, abba ich hatte schließlich nen Auftrag zu erfüllen.
In der Box staune ich nicht schlecht das Harst unter diesen Bedingungen eine 2:11.9!! hingelegt hat! Da werden einige aber mit dem Helm falschherum auf dem Schädel wieder reingefahren sein.
CeDee war derweil nicht so ganz zufrieden mit den erreichten Zeiten, hatte aber die Teilnahme am ersten der beiden Rennen knapp geschafft!

So, jetzt warten auf die Hackfressen WM.
Vorher in der Fahrerbesprechung werden von Chris & Dude luschtige T-Shirts ausgegeben (Its not a shame to be ugly!) und darauf hingewiesen das nur die Wheelys fahren sollen die es auch können.
AHA.

Ich stehe mit der 2:19.irgendwas vom ersten Vormittagsturn irgendwo im Mittelfeld und bin gespannt wie mein erster Start mit neuer AHK wohl ablaufen wird.

Der Vorstart gelingt leidlich.
Die Kupplung arbeitet vorzüglich, der Fahrer hingegen eher noch nicht.
OK, wir haben ja noch nen Versuch.
Im Omega dann plötzliches zucken im linken Unterschenkel!
Ach du Kacke, jetzt bloss keinen Krampf kriegen!
Mit ausgestrecktem linken Bein und teils in den Rasten stehend fahre ich bis in die Startaufstellung.
Puuuh, noch mal gut gegangen.

Dann der Start.
Ein ähnliches Ergebnis wie beim Vorstart lässt mich zumindest nicht wesentlich zurückfallen, allerdings flutscht von hinten CeDee rein und versperrt mir die Linie.
Rein in die erste Rechts und wieder mal in fünfter Reihe ganz außen rum gekontert.
Raus auf die Gegengrade funktioniert so lala, ich positioniere mich spitz links innen um auf der Bremse weiter nach vorne zu kommen.
Ein riesiger Pulk fliegt so auf die erste Links/Rechts Kombination nach der Gegengrade zu.

Großer linker unterer Schenkelmuskel an Kleinhirn: Ich habe ein Problem!
Kleinhirn an Muskel: Jezz nich, is grade ungünstig. Hab zu tun.
Muskel an Kleinhirn: Is abba dringend.
Kleinhirn: Na gut, watt is?
Muskel: Ich hab n Krampf.
Hirn: Mach kein Scheiß!
Muskel: Doch. Zu spät. Muss mich jetzt dringend strecken.
Hirn: Jezz nich, wir fahren jeden Moment in ne Linkskurve.
Muskel: Mir gehen die Optionen aus.
Hirn: FÜCK!

AAAAAAAAAAhhhhhhhhhhh!!!!!

Schmeeeeeeeeeerrrzzzzzzz!!!!!

Alle vorbei!

Runter aufs Omega zu mit nach links ausgestrecktem Bein.

OK, dann gurk ich eben hinterher und fahr am Ende der Runde raus.

Muskel an Kleinhirn: Hallo?
Kleinhirn an Muskel: Wat is, Arschen! Noch n Kumpel gefunden der streiken will?
Muskel: Nö. Eigentlich gehts grad wieder.
Hirn: Willz mich verscheißern?
Muskel: Alda, isch schwör!
Hirn an alle: Attacke!

Im Omega staubts gewaltig. Blaue Gixe purzelt und guckt wieder zurück Richtung Omega.
99 steht da. Ham wa nich im Programm, wird wohl 66 sein.
Ladys and Gentleman, Prinzessin Harst is out of the Race. Driver is OK. (Der Vollpfosten)

Vor mir Ende Omega JayPees gelbes Blubberdingens aus Krähfeld.
Auf nächster Grade geschnupft den Pümpel! SSA!
Auf Bremse in Schwantzkurve direkt noch einen außen rum.

Wo CeDee???

N paar weiter vorne. Muss da hin!
Dazwischen gelbe R1, weiter vorne noch eine. Also entweder Freens oder Chris oder Dude oder alle zusammen.

Einige etwas unharmonische Runden später bildet sich kleiner Pulk angeführt von CeDee, dann Chris, Bub & Dude.
Ende Gegengrade nich aufgepasst, Dude innen durch und Chris auch noch geschnupft. Respekt!
Bub jezz ganz hinten, das is nich gut! Ganz ruuuuich, dat krimma scho hi, Bruno mag Dude nich!

Raus auf die Gegengrade kann ich ne engere Linie fahren als Chris und früher ans Gas.
Am Ende spät bremsen, erledigt!

Im Omega hänge ich direkt hinter Dude, der CeDee zum Glück nicht gebogen bekommt.
Durch die Bergaufschikane komme ich besser und sauge mich in Dudes Windschatten an.
Auf der Bremse innen rein und vorbei. Gut so, jetzt keinen Blödsinn machen.
Raus auf die Start/Ziel direkt an CeDees (Auspuff) Schnüffelstück.
Die Rechts danach is Bubenland, also warten auf Bremsung und vorbei.

Ziel Nummer 1 erfüllt, nun nicht nachlassen.

Vor mir nun allerdings lange lange nix.
Ganz weit hinten noch zwei im Fight, ob da noch was geht?

Auf Start/Ziel werden mir noch zwei verbleibende Runden angezeigt, könnte vielleicht gehen.

Ich robbe mich näher, von hinten zeigt sich kein Vorderrad mehr.
Nach zwei weiteren Umläufen bin ich auf 50m ran, leider wird aber durch einen unglaublich hässlichen Menschen nach acht Runden bereits abgewunken.
Nun ja, dafür wars ein durchaus unterhaltsames Rennen und von 22 auf 10 ist doch ganz OK.

Weiter gehts, wir sind ja nicht zum Spaß hier! Zweiten Felgensatz auf hinten Dunlop Ballonreifen 195/70 und vorne 120/70 in niegelnagelneu umziehen und von mir aus kanns Morgen früh losgehen.

Abends noch gemütlich grillisierend die Tannenzäpflevorräte der Prinzessin geplündert und das eine oder andere aus Stuttgart angelieferte (fast schon gewonnene) Sanwälder Weizen inhaliert. Dann ab ins Kiabett zwecks mentaler Vorbereitung auf anstehende Attrakionen.

Samstach Race No.1
Irgendwann wird Manni aus seinem Gästebett im benachbarten Tango der Mari/Harstschen Wagenburg geschmissen und verlangt nach morgentlichem Ausgang. Zum Glück nicht meine Baustelle weshalb ich, hoch erfreut über die unerwartete Verdoppelung der Liegefläche, noch mal sanft im Kia einschlummere.

Trotz oder gerade wegen strahlenden Sonnenscheins ist es Morgens noch empfindlich frisch, ich beschließe Anderen bei der empirischen Ermittlung des Grenzbereiches den Vortritt zu lassen. Der Lumpensammler startet nach kurzer Zeit seinen regen Pendelverkehr zwischen den verschiedenen Streckenabschnitten und dem Fahrerlager.

Die letzten beiden Turns vor dem mittäglichen R1-Kapp Lauf nutze ich um noch mal einige verwegene Linien zu probieren, die im Rennen eventuell von Interesse sein könnten. Im Omega gibts davon reichlich, vielleicht hilfte eine davon ja weiter.
In der Mittagspause dann umbesohlen auf den dunlopielen Felgensatz und es kann los gehen.

Startplatz 13 vom freitäglichen Zeittraining erfüllt nicht so ganz meine Erwartungen, eigentlich dachte ich ja in die TOP 10 fahren zu können. Dazu gehört aber ein vernünftiger Start, der mit der neuen Kupplung grundsätzlich aber machbar wäre, wenn der Fahrer denn ..........

Der Vorstart klappt nicht völlig total komplett katastrophal, das erhobene Vorderrad im 2.Gang kostet allerdings etwas Zeit.

R1 Cup Vorstart

Die neuen Dunloppetten grippen wie die Sau und das gegenüber den Brückensteinen etwas höher stehende Heck sorgt für leichtfüßiges Einlenken.
Der Start klappt "so gut" das fast nur Blitzstarter Dude aus der Reihe hinter mir vorbei pfeift.

Wie macht dem datt?
Hat dem Träksch Gondrooohl in der Kupplungshand?
Egal, das kann man am Abend beim Bierchen erörtern, ich hab Aufträge!

1) R1-Kapp in die TOP 10
2) Rundenzeit schneller als CeDee im Frühjahr, besser aber doch gleich ne 2:13.xx

Nun sind 7 Runden ja nicht übertrieben viel um sich um derlei Dinge zu kümmern, man sollte also von Beginn an nicht rumbummeln.
Zunächst gibt es wieder das typische hin und her der Positionswechsel, bis sich zur Rennmitte einige Grüppchen im Infight befinden.
Irgendwer mir unbekanntes vor mir, noch einen weiter vorne der Dude. Wir fahren 2:14 - 2:15, mir ist nicht wirklich langweilig, ein Überholversuch will gut vorbereitet werden, sonst mach ich noch den Pedrosa und schieß den Hayden ähhh Dude ab.

Mir fällt auf das die Beiden vor mir in der schnellen Rechts nach Start/Ziel ganz innen fahren, da wo es extrem hubbelt.
Zwei Meter vom Curb entfernt fährt sichs wesentlich charmanter, da könnte doch vielleicht was gehen?
Zumal ich auch ne Tick schneller reinlaufen lasse. Aber außen rum, kann das klappen?
Versuuuch macht kluuuch und zack am ersten Kontrahenden vorbei!

Nun direkt vor mir die gelbe Startnummer 18 pilotiert von Herrn Lukas H. aus M.
Bruno mag den nicht hab ich gehört.

Die vorletzte Runde nutze ich um herauszufinden wo er schwul hupt, um dann in der letzten Runde eine Attacke zu reiten.
Eingang Omega kann ich schneller, aber er fährt da ziemlich spitz rein, da komm ich normal nicht zwischen.
Die Schwantz Kurve ginge auch, wäre aber ebenfalls nicht ganz ungefährlich und da is ziemlich glatt.
Die letzte Links vorm Ziel dito, da wird er aber bestimmt schon extreme Kampflinie fahren in der letzten Runde, denn da hab ich Ihn ja Gestern bei der HFWM geschnappt.

Was tun?

Wir pfeilen ein letztes mal über die Zielgerade, der Restrundenanzeigeapparat zeigt wie erwartet die 1.

Dude legt Schüppe Kohlen nach. Der Sack!
Bub folgt und ist bemüht keinen Zentimeter zu verlieren.
Gegengrade, Bremse, links, rechts, Gaaaaas runter Richtung Omega.

Ich kann von hinten das Ventilspiel der vorausfahrenden R1 kontrollieren.
Is noch innerhalb der erlaubten Toleranzen.

Dude am Omega Eingang wieder sehr spitz innen rein.
Bub hat etwas mehr Schwung drauf und könnte minimal schneller da durch.
Hmmmmm.
Außen?
Währe sehr kühle Aktion das, also warum nicht mal probieren?

Auf der Bremse einlenkend ziehe ich außen daneben und nen ganz kleinen Tick vor.
Die Gefahr erkennend zieht Dude auf die folgende Rechts zu noch mal richtig am Kabel.
Bub auch, aber das entscheidende Quäntchen mehr.

Die nachfolgende 180 Grad Links bin ich innen und vorbei.

Jezz flinke Füße.
Links, rechts, Gaaaaaas!
Spät bremsen und rechts in die Schwantzkurve runter. (MA kennt die Stelle, hier Vorderrad beachten!)
Durch die Schikane und ganz ganz ganz ganz innen die letzte Links anbremsen.
Puh, kein Vorderrad zu sehen.

Letzte Rechts auf Start/Ziel und es wird abgewunken.

Da war doch mal sehr nett!!!

Zwar nur Platz 12, also Ziel Nr.1 verfehlt, aber mit 2:13.6 immerhin für meine Verhältnisse recht flott unterwegs gewesen.

Nun wären zwar ein bis drei Glückwunschweizen fällig, allerdings steht ja noch das Stock Rennen aus.
Muss also noch nen Moment warten.

Samstach Race No.2

Das Stock Rennen sollte so gegen 15:00 Uhr gestartet werden.
Laut der am Freitag eingesehenen Startaufstellung stehe ich mit der 2:15.8 auf Startplatz 14. oder so.
Um das oder so noch mal zu überprüfen gehe ich noch mal am Aushang vorbei.
Dort stehe ich plötzlich auf dem 18. Platz.
Noch bevor ich fragen kann warum wird eine neue Startaufstellung angepinnt, ich stehe auf 21!

Watt soll datt? frug ich ThTh!
Ja ääähhh Probleme, nich alle Zeiten, Korrektur nötig bla bla......

Na egal, Hauptsache noch im ersten Rennen und nicht im Hoffnungslauf!

5 Minuten vor dem Öffnen der Boxengasse dann eine Fahrerlagerdurchsage.

Achtung Forologo! Achtung Fooorologo!
Stocksprotz neurausch Startsirrr Aufstellbrummel ratzpatzraschgrummelwichtich.

Wott?????

Noch mal schnell zur Startaufstellungsliste, inzwischen stehe ich auf Platz 22!
CeDee ungefähr auf 1000, 249 Reihen hinter mir.
Um das auszugleichen setzt er seinen finstersten Blick ever auf, vergißt aber zum Glück das getönte Visier.
Ich hätte mir sonst bestimmt n bisschen Pipi ins Höschen gemacht vor Angst!
CD Dark Racer

Lustigerweise war die komplette erste Startreihe aus verschiedenen Gründen verhindert. So wollten die beiden R1-Kapp Führenden Ihre Moppeds im Stockrennen nicht wechsemmeln, des Harstens Mopped war noch nicht wieder gesundet usw. usw.
Ich stehe also eigentlich auf 18!

Weiter hinten zu stehen hat aber auch Vorteile, man sieht den Starter nicht so genau!
Startaufstellung

Der Start gelingt wieder durchaus passabel, die Außenlinie erweisst sich in der ersten Kurve, wie immer in Brno, als die deutlich schneller. Ich baller an ner Alphatechnik Honda mit designtechnisch unpassend blauhelmeligem Fahrer vorbei. Jens. Stand der nich in der zweiten, inzwischen also ersten Reihe? Hat die Kupplung wohl nicht funktioniert!

Egal, der wird sich schon melden wenns Ihm zu langsam wird.

Nach einigen Überholvorgängen bin ich zur Rennmitte auf dem 12ten Platz mit Tuchfühlung nach weiter vorne, das darf ruhig so weiter gehen.

Sollte es aber leider nicht.
Beim Anbremsen der Linkskurve nach der Gegengraden krachts beim Runterschalten kurz und ich fahre ohne Gang in die Kurve.
Ich kann zwar einen Sturz durch extreeeeeeem weiten Bogen fahren verhindern, allerdings semmelt ne Hundertschaft an mir vorbei, die ich erst in den letzten Runden mühevoll vollstreckt hatte.

So ne Kacke alte verdammt!
Egal, weiter. Die hatte ich ja schon mal alle!

Die verbleibenden Runden robbe ich mich wieder weiter nach vorne.

In der letzten Runde laufe ich im Omega auf eine Dreiergruppe auf, die sehr uneins über die finale Platzierung ist.
Einen kann ich in der Schwanzkurve schnappen, die anderen beiden versuche ich auf der Bremse in die Schikan zu biegen.

Das war zu spät gebremst!
Das wird so nix werden.
Das könnte knapp ausgehen.
Das wurde das dann auch!

Ich finde mich in der Links ganz ganz rechts und bin noch ca. 10 km/h schnell. Aber immerhin nicht abgekugelt!

Die drei anderen sind natürlich weg.

OK, dann eben alleine um die Rechtskurve rum und den Berg hoch.

Es macht kurz wusch, gefolgt von einem zornigen broooaaaahhhhrrrr. Oder war es anders herum?
Als ich den Helm wieder in Fahrtrichtung sitzen habe sehe ich vor mir den Alphatechnik Blauhelm. Der is aber definitiv nicht auf Friedensmission, so wie das 1000PS Flugzeug da vor mir immer kleiner wird!

Im folgenden S verhuddelt er sich zwar n bissken und ich bin fast wieder dran, aber bis zur Ziellinie flutet Jens die Schwimmerkammern dermaßen, daß ich kaum über den hinter Ihm zusammengeschobenen Asphalt komme.

Der 16te Platz war auch nicht wirklich das was ich mir erhofft hatte, allerdings konnte ich am Abend auf der Party aus 2 Gründen einen heben, zum Einen wegen erfolgreicher 2:13er Knackung, zum Anderen wegen missglücktem Stock Rennen.
Abends gabs dann noch die Siegerehrung sowie Freibier zum Saisonabschluss und es trat eine kleine aber feine tschechische Volkstanzgruppe auf.

Da ja am Sonntag Vormittag noch das zweite R1-Kapp Rennen ausstand und ich von CeDee zur Teilnahme am GEC Langstreckenrennen verdammt wurde, gings bereits gegen 1:30 Uhr ab ins Kiahotel. CeDee war glaube ich ne viertel Stunde länger dort, aber der konnte ja auch ausschlafen. (Der Sack!)

Sonntach Race No.1
Wieder einmal graute dem Morgen als ich aufstehe.

Da der R1-Kapp Lauf erst um 10:30 Uhr starten sollte und ich nicht vor hatte mein nur in ganz wenigen Rennen angefahrenes schwarzes Gold abzunudeln, (geschweige denn noch mal wieder die Felgen zu wechseln) konnte ich ein wenig ausschlafen.

Gegen neun raus aus den ääähh „Federn“ und mal kurz bei CeDee im benachbarten T4 reingelurgt.
Eindeutig ein Komapatient.
Etwas Sabber läuft aus dem in Embrionalstellung verharrenden, halbnackten, menschenähnlichen Wesen.
Nun ja, er hat ja noch bis 14:00 Uhr Zeit sich zu reanimieren.

Die R1-Kappies stehen Schlange beim Reifenwechsel da die Michelins zwar wohl ganz gut grippen, aber leider nicht sehr lange.
Ich befummele die beiden besten Dunlopetten von allen und bemitleide die Dauerstarter ob der vorgeschriebenen Cupreifen.
Vorne siehts aus wie noch nie nich rausgefahren, hinten wie nach ein bis zwei Einführungsrunden.
Vielleicht geht ja damit noch was!

Auf dem Tank der schwärzesten R1 ever finde ich einen Aufkleber mit den Worten: TANKEN NICH VERGESSEN!
Ach ja, hätte ich fast vergessen!
Wie viel muss denn rein?

Halbe Stunde bei ~2:15 = 13.33 Runden, also 14.
Plus Inlap plus Warmup Lap plus Outlap.
Also 17 Runden x 0.7L = 11.9L
OK, auslitern und zur Sicherheit mal 12L rein.

Noch hier und da n bissken Loctite drauf, Helm und Scheibe gereinigt und es kann los gehen.
HALT!
Kamera!
Will meine 2:12 ja schließlich Videoisieren.
Außerdem sieht man im Rennen manchmal lustige Stürze wie in der HFWM (das 10.Gebot der ca. 10 Aufzündergebote), und sowas muss der Nachwelt ja erhalten bleiben.

Kurz vorm Start schlurft dann was Cedee-ähnliches durch die Box und fragt nach Käffchen. Hab aber jetzt keine Zeit und verweise an das Cateringpersonal.

JayPee hilft dem alten Mann aufs Motorrad
Bub in Box

und ab gehts in die Startaufstellung
Boxengasse

wie letztens wieder auf den 13.Startplatz.
R1 Startaufstellung

Ich gewöhne mich so langsam an die neue JOS Kupplung und lege meinen bisher besten Vorstart mit der RN12 hin.

Der Start klapp ebenfalls ganz gut, ich verliere exakt einen Platz an irgendwen mit ner gelben Kombi. In Most waren es noch genau 18 Plätze, die ich beim Start des zweiten Laufes verloren hatte. Eine nicht unerhebliche Steigerung also!
An meiner neuen Lieblingsaußenrumüberholstelle, der ersten schnellen Rechts, hole ich mir den Platz wieder zurück.

Vor mir nun eine giftgrüne R1 mit giftgrüner Kombi.
Nennen wir die Gesamtkomposition der Einfachheit halber Frosch.

Auf der Gegengeraden bin ich direkt an Frosch dran und überlege ob da auf der Bremse was geht.
In dem Moment flitzt mit einem Affenzahn was Rotes innen an uns beiden vorbei und lenkt spitz in die Links ein. Frosch und Bub sind unisono perplex.
In der nachfolgenden Rechts werden zwei Mann außen herum gerichtet, auf der Bremse ins Omega is das rote Dingens wech!
Wie ich später erfahre ist das ein einheimischer Gaststarter, der sich ganz hinten in der Startaufstellung auf Platz 44 oder so angestellt hat. Ich habe es fast geschafft bis zur zweiten Kurve vorne zu bleiben. Werde demnächst mal nach „schwule Hupe“ googeln!
2:09.162 ist der übrigens gefahrten, der Vollarsch!

Hier ein Foto aus dem Omega in der ersten Runde, die 43 ist der bekloppte Tscheche!
R1 Cup Omega

Zurück zu Frosch.
Ob der Irritationen durch Herrn Roterblitz kam ich nicht dazu einen Überholversuch zu starten.
Die Schwantz (oder auch MA) Kurve schien mir aber geeignet.

Ich lasse (mal wieder außen rum ) schneller reinlaufen und bin erst mal vorbei.

Leider verhuddel ich mich schon wieder in der Schikane und werde im folgenden Bergaufstück derbe froschisiert.
Die folgenden Runden gelingt mit kein Return, wir fliegen mit 2:14, 2:14, 2:14 und 2:14 um den Kurs.
Im Gegenteil kann Frosch sich sogar mit einer zwischenzeitlich eingeschobenen 2:13 etwas absetzen.

R1 Cup Frosch

Zur Rennmitte verkürzt sich der Abstand jedoch wieder, ich fahre 2:14, 2:14, 2:14 und 2:14.
Frosch lässt etwas nach.

Eingangs Start/Ziel bin ich wieder dran und schau mich zur Sicherheit kurz mal um.
Keine da, wie spielen im Duett.
OK, dann is Frosch jezz fällich.

Die ganze Runde stecke ich mal wieder im Getriebe des Vorausfahrenden. Ich könnte schneller, ich bin da sicher. Ziemlich zumindest.

Da kommt wieder meine Rechts nach Start/Ziel, die Außenrumvollstreckungserniedrigungsvernichtungskurve.
Bremspunkt abwarten, außen daneben und schneller rein auf der Außenbahn. Zum Kurvenscheitel bin ich vorne!
Ich kenne aber die Wirkung die so eine Aktion bei mir selber erzeugt und bin gewarnt.
Die folgende Runde sollte, wegen Fluchtinstinkt, die Schnellste werden, obwohl ich wegen großer Motivation eigentlich keinen Scheitel vernünftig treffe.
Leider nur eine, na was wohl, 2:14.246.
Ganz neue Dunlopetten scheinen doch noch nen Tick besser zu grippen.

Ich kann mich etwas absetzen und suche neue Ziele.
Vor mir wieder zwei Moppeds an denen man sich versuchen könnte.
Wenn die nur nicht so weit weg wären.
Ich versuche noch mal alles, muss aber einsehen das das Rennen nicht mehr lang genug laufen wird um da noch aufzuschließen.

Somit belasse ich es in den letzten beiden Runden wie es ist, schließlich ist es besser ein Langstreckenrennen mit zwei Mopped zu fahren als nur mit einem. Zumal das Zweite ja nur ne Gixe ist.

Zur Mitte der letzten Runde biege ich ins Omega und liege fast auf dem Fressbrett da The One kurz kein Gas annimmt.
Auf die Schwantz Kurve zu leichte Aussetzer.
Ich schiele auf die vom Laptimer halb verdeckte Tankanzeige, aber da leuchtet nix.
Auf dem Bergaufstück massive Aussetzer.
Kann doch wohl nich sein das ich in der letzten Runde ausfalle, oder?

Ich schau mich nach hinten um und sehe Frosch.
Jetzt reiß dich zusammen du blöde Sau! schrei ich durch den Helm The One an. Hier is nich Kindergarten, hier is KRIEG!
Sie antwortet mit ratzpaschblubberblubbersprotz.

Mit absterbendem Motor geht’s die Start/Ziel Gerade runter.
Frosch biegt hinter mir ebenfalls auf das letzte gerade Stück Asphalt ein.
Mit einem allerletzten Bröööööööööööhhhhhh stirb der Motor ab und ich kuller über die Ziellinie.
3 Sekunden ins Ziel gerettet.

Sofort entschuldige ich mich bei The One für den rüden Ton, mir war natürlich klar das Sie bereits alles gibt und schließlich bin ich ja für die Flüssigkeitsstände zuständig. Ich hoffe der Vorfall belastet unsere zukünftige Beziehung nicht.

Während ich da so rumbrabbel kullere ich bis auf die Gegengerade.
Wäre ja pfiffiger gewesen am Ende der Boxengasse auszurollen.
Was mach ich nu mit dem angefangenen Vormittag so mitten auf der Strecke?
Vielleicht gibt’s ja noch einen geheimen Benzinvorrat für Outlaps irgendwo unter mir?
Tatsächlich, sie springt wieder an. Erstaunlich was etwas gutes Zureden bewirken kann......
Jetzt leuchtet auch die Reserveleuchte in unübersehbar grellem gelb.
Ich beschleunige 1x durch, lenke durch die Links/Rechts Kombination und fahre in völliger Stille bergab Richtung Omega.
Sehr sehr sehr völlig diese Stille.

Ich kullere über die Wiese auf eine kleine Öffnung in der Leitplanke zu und winke freundliche den dortigen Streckenposten.
Hab ich es doch unter aufbringung aller Kräft schlussendlich geschafft am nahezu weitest von den Boxen entfernten Punkt zu stehen, der in Brno so geht.

Nach einigen Minuten hat mich der aber Schandkarren doch noch gefunden und bringt mich zur Box 10.

Hier werde ich, insbesondere von der Bübin, schon gespannt erwartet.
Sie hat, gemeinsam mit CeDee, das Rennen im Omega beobachtet und frug sich nicht ganz unberechtigt, was denn in der letzten Runde wohl passiert sein könnte.
Als die schönste der dort fahrenden R1sen nicht mehr vorbei kam, und CeDee plötzlich hektisch per Leihfahrrad zur Box unterwegs war, überdachte Sie die eine oder andere möglich Option und wurde etwas unruhig.
Soooooo unruhig das sie die 1.5 km Strecke Omega bis Box in der Guinnes Buch verdächtigen Zeit von 3.23.126 zurück legte. Disziplin Mittelstrecke besorgte Ehefrau mit Hund im Gepäck der lieber strullern will als laufen.
Merken: Nächstes mal zum Rennen Handy einpacken zwecks Kurzberichterstattung per SMS.

Deshalb wollte Sie meine erste Frage :Welcher Platz? zunächst auch garnicht beantworten, sondern hat schwer mit atmen zu tun.
CeDee springt helfend ein und teil mir ZEHN mit.

Aha, geht doch!

Für das Langsteckenrennen weiss ich jetzt zumindest ziemlich genau wie weit ich mit 12 Litern komme.

Sonntach Race No.2 (Finale)

Warum schreibt der eigentlich nix über die Rundenzeiten vom CeDee? wird sich der Eine oder Andere inzwischen Fragen.

Nun ist es ja so das ich Herrn D'Oil wo immer möglich (natürlich freundschaftlich ) strietze, irgendwann stoße aber selbst ich da an die Grenzen des guten Geschmachs, die zu überschreiten die Höflichkeit verbietet.
Es sei an dieser Stelle nur anzumerken, daß die bis zum Samstag Abend erreichten Rundenzeiten mit dem Begriff albern nicht vollumfänglich beschrieben sind. Die beiden Ansagen bezüglich Platzierung und schnellster Rennrunde gingen soverän an mich, allerdings nur minimal bedingt durch meine eigene Leistung, sondern eher durch das fehlen dieser auf Seiten des "Gegners", was mich etwas traurig stimmt. Man gewinnt ja ein Fußballspiel auch nur ungern durch 3 Eigentore des Kontrahenden. Andererseits ........

Das war auch der Grund warum ich am Samstag Abend ganz alleine die aus meiner Sicht überaus überflüssige GEC Qualifikation zu fahren hatte, die zu einer Uhrzeit angesetzt war zu der ich eigentlich bereits mindestens 3 isotonische Getränke zu inhalieren gedacht hatte.
Trotz fehlender Motivation, und wahrscheinlich nur weil mir versprochen wurde mir nach erfolgreicher Platzierung unter den ersten 20 noch im Leder ein eiskaltes Sanwald zu kredenzen, fuhr ich noch mal für maximal 5 Runden raus.
Nach einer Reihe 2:15er Zeiten fuhr ich in der avisierten fünften Runde eine 2:14er und war somit in meinem persönlichen Plan. Ich bin immer wieder von den Socken was mit den nun doch schon reichlich benutzten Dunlopetten noch geht.
Damit stehen wir, wie ich bei der Zuführung des versprochenen isotonischen Getränkes erfahre, auf dem schmeichelhaften 11. Startplatz von 56.
Etwas irritiert bin ich über den von der eigentlichen Planung mofler.de Racing doch signifikant abweichenden Teamnamen CeDee Racing. Mir wurde jedoch Korrektur versprochen.

Zurück zum Sonntag
CeDee wurde von mir ganz basisdemokratisch zum Startfahrer bestimmt.
Vor allem weil ich überhaupt keinen Bock darauf hatte 2x hintereinander über die 80m breite Strecke zum Mopped zu sprinten. Und überhaupt.

Irgendwann waren beide Moppeds vorbereitet und standen vollgetankt in der Box.
Am Samstag hatte sich noch Fluc Racig zu uns gesellt, außerdem Hendryk Peuker, aktueller Serienspochtmeister und bessere Hälfte des VauZwo Teams in dem JayPee am Kabel zieht.
Dessen Barilla hatte leider irgendwann im Laufe des Samstags ihre Lebensgeister ausgehaucht, und man war gezwungen auf das bereitstehende Zweitefahrzeug älterer Bauart umzusteigen. Ich nehme an unsere Armut kotzt Ihn an!
Da Pümpel aber Pümpel ist fuhr JayPee damit nur unwesentlich langsamer.

Die den Zwei-Mopped-Teams vorgeschriebenen 7 Boxenstops gedachten wir, wie auch bereits in Most, nicht gleichmäßig zu verteilen, sondern erst längere, dann immer kürzere Turns zu fahren.

Irgendwann war es endlich kurz vor 14:00 Uhr und die Boxengasse wurde geöffnet.
Ich stelle mich an den 11 Startplatz und empfange Cedee aus der Inlap.
Es fängt an zu tröpfeln.
Die LeMans Warmup Lap wird natürlich nach LeMans Art serviert, man muss also tatsächlich über die Strecke Rennen usw.
Die Gixe macht wuwuwuwuwuwuwuuuuuhhhh und springt nicht an. Noch ein mal Wuwuwuwuhhh und dann endlich ein WRUMMM.
Geil, wir sind Vorletzte. So ne Langstrecken Qualifikation macht echt Sinn.

Aber bisher war ja nur Spaß, der richtige Start sollte ja noch folgen.
Wir B-Klasse Fahrer/Moppedhalter warten alle auf "unsere" A-Klasse Fahrer, es regnet stärker.
War mir aber egal, ich hatte bereits angekündigt bei Regen nicht zu fahren und zunächst hatte CeDee ja das Problem!

Den Fahrern ist die Nervosität ob der etwas unklare Wettersituation ins Gesicht geschrieben, in einigen Boxen wird hektisch an den Felgen geschraubt.

Endlich erfolgt der richtige Start, in Leder gekleidete, behelmte Menschlinge versuchen ein 4 Stunden Rennen im Kurzstreckensprint über 20m zu gewinnen. Dieses mal springt das Gixending halbwegs an und CeDee verschwindet irgendwo im Startpulk.

Ich gehe zur Box und warte gespannt am Zeitenmonitor auf die erste Zieldurchfahrt.
CeDee Racing fährt auf Position 22 durch. Die Rundenzeiten liegen einige Sekunden langsamer als im Trockenen, aber schneller als im komplett Nassen zu erwarten wäre. Kniffelige Streckenverhältnisse also.

Unsere Boxencrew, bestehend aus Mechanix erster Klasse Prinzessin Harst an Transponder und Benzinkanister sowie Bübin und Mari an der Boxenmauer, verfolgt das Rennen fieberhaft.

Die Strecke trocknet ab, CeDee arbeitet sich nach vorne.
Inzwischen fährt er mit einigen 2:16/17er Zeiten schneller als am ganzen Wochenende zuvor. Hat meine Abendliche Motivationsansprache doch was bewirkt!

Bübin fragt mich welches denn eigentlich das "Will rein kommen" Zeichen wäre.
- "Bein heben" antworte ich Wahrheitsgemäß.
- Welches?
- Wie welches?
- Ja welches Bein?
- Ja das das man sehen kann, also das Rechte.
- Aha,OK.
-

Das ganze sollte 2x passieren, und durch die Pitcrew beim zweiten mal per wild geschwenkter roter Reifenwärmerkiste bestätigt werden.

Nach 40 Minuten war der erste Fahrerwechsel geplant, wir bereiten uns darauf vor. Harst nimmt die Reifenwärmer runter, CeDee muss gleich kommen. Wir stellen The One vor die Box.
Die Boxenmauercrew signalisiert das CeDee noch mal durch fährt, leider ohne das rechte Bein zu schwenken. (Linkes auch nicht)
14:44 Uhr, CeDee fährt wieder vorbei. Kein rechtes Bein, kein linkes Bein.

So gegen 14:50 Uhr taucht der Herr dann doch mal in der Boxengasse auf. Ich freue mich darauf die Strecke, mit inzwischen natürlich eiskalten Reifen, erstmalig zu entern.
Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert.

Nach einer etwas vorsichtigen Runde gehts zunächst zügig voran.
Ich kann diverse Sättigungsbeilagen umfahren und auch einige Gegner bezwingen, bin also zufrieden mit Zeiten zwischen 2:15 bis 2:18 im regen Verkehr.

Die letzten 10 Minuten stehen an, irgend etwas ist anders.
Zunächst kann ich nicht mehr 2 Gänge gleichzeitig runterschalten, was noch nicht soooo dramatische Auswirkungen hat. Dann schaltet das Getriebe manchmal wie von Geisterhand um einen Gang nach oben.
Am Ende habe ich dann einige male beim Runterschalten überhaupt keinen Gang mehr drin.
Ich gebe das vereinbarte Zeichen (rechter Fuß) und fahre mit waidwunder R1 um den Kringel und schließlich in die Boxengasse.

Der Wechsel funktioniert normal, der nächste Turn soll 30 Minuten dauern.
Wir waren inzwischen in den TOP 10 angelangt, das Leben ist schön.
CeDee hatte auf nen ganz frischen Satz Brückensteine umbesohlt, ich wollte das gesamte Rennen auf den Dunlopetten fahren, hatte aber noch angefahrene BT Slicks in der Hinterhand für den Fall der Fälle.
Nach etwa 30 Minuten hebt CeDee den Rechten Fuß, wir machen uns also langsam für den Boxenstop bereit. Leider fährt er dieses mal direkt nach der ersten Runde rein, ich stehe also noch in der Box. Wir müssen nach den Rennen mal reden.
Dafür sind aber die Reifen noch warm da die Wärmer ja erst seit 64 Millisekunden runter sind.
Harst reagiert blitzschnell und klaubt den Transponder von dem Gixeheck und klatsch Ihn bei mir drauf.
Ich entere die Strecke für den nächsten 30-minütigen Turn.

In der zweiten Runde ganz minimal Tröpfchen auf dem Visier, aber kein Grund nicht voll anzugasen.
Einige Regenmimimis sehen das anders und gehen bei eigentlich trockener Strecke schon recht heftig vom Gas. Kann aber nicht nass sein wenn man noch 2:16 fahren kann.
2 Runden später dann richtig echter Regen, zumindest im hinteren Streckenteil.
Die Streckenposten schwenken um den kompletten Kurs rot/gelbe Flaggen.
Was tun, der Fall war in unserer Rennstrategie nicht vorgesehen?
Eigentlich gibt’s nur eine einzige richtige Entscheidung, aber wenn man grade mit Slicks im Nassen angast hat man nicht mehr besonders viel Kapazitäten zum Grübeln frei. Zumindest ICH nicht.
Trotzdem nehme ich mir vor solange draußen zu bleiben bis
a) Ich per roter Kiste reingewunken werde damit CeDee mit seinen Regenreifen raus kann.
b) Mein Tank leer ist.
Einige Runden lang regnet es, etwa die halbe Strecke ist komplett nass.
Ich fahre zunächst mal eine 2:35er Zeit und probiere beim Herausbeschleunigen wie sich der Grip so darstellt. Jetzt bloss den Reifen nicht völlig abkühlen lassen, dann geht gaanix mehr.
Ich komme mir dabei völlig schwul vor, überhole aber erstaunlicher Weise so ziemlich alles was grade auf der Strecke fährt.
Es hört auf zu tröpfeln, die Strecke ändert sich sekündlich.
Positiver Nebeneffekt ist, daß ich mit einer Öltemperatur von 70 Grad fahren kann und mein Getriebe dabei 1a funktioniert.
Ich kann mich über 2:30, 2:26, 2:21 bis auf 2:20 steigern. Eigentlich ist die Strecke jetzt wieder so gut wie trocken, außerdem mein Tank gleich leer. Ich gehe aufgrund fehlender roter Kiste davon aus das die Gixe auf Slicks steht und werde beim Wechsel auch nicht enttäuscht. Das Team hatte die Regenreifen zwar vorbereitet, aber nicht auf den Satz umgezogen. Sehr löblich.
Wir wurden durch meine wohl ganz akzeptable AufSlicksimRegenPerformance, sowie den Umstand das einige Teams, ich nenne hier mal stellvertretend www.racing4fun.de, auf Regenreifen gesetzt haben, einige Plätze nach vorne gespült. CeDee fuhr, wenn ich mich nicht täusche, auf Platz sieben gesamt und Platz 5 unserer Klasse wieders ins Getümmel.
Da auch er sofort wieder schnell unterwegs war, schien die Strecke nun wirklich komplett abgetrocknet zu sein.

Unglaublich aber wahr kam mein Teamkollege wie vereinbart nach 30 Minuten an die Box. Ich freue mich und fahre zum vorletzten mal in die inzwischen schon recht tief stehende Sonne.
Wir befinden uns nun auf dem sechsten Gesamtrang und sind vierter unserer Klasse. Jeweils einen niedriger gibt’s Pokale, die Lage spitzt sich zu.
In der ersten Kurve ballert Herr Peuker, mir wohlbekannt als Boxennachbar und in der aktuellen Wertung eigentlich zwei Plätze vor uns, an mir vorbei.
Na das macht die Sache doch noch mal spannend. Leider oder zum Glück war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar das wie noch 1x mehr wechseln mussten als die Pümpeldriver.
So lies ich mich nicht abschütteln und wie zogen im Bereich 2:16 unsere Bahnen.
Richtig interessant wurde die Sache als wir auch noch auf das Team Meise auflaufen, das direkt vor uns liegende Team. Ich muss mit meinen rechtsseitig inzwischen extrem abgenudelten Schluffen alles geben um nicht abgehängt zu werden.
Wir wechseln lustig diePositionen, bis mein Getriebe wieder anfängt faxen zu machen und ich Hendrik beim anbremsen der Schwantzkurve fast abräume. Zum Glück hat er es nicht bemerkt!
Ich gebe das Zeichen zum Wechsel und fahre nach den vereinbarten zwei Runden rein.

Unnötig zu erwähnen das das D’Oil sich beim letzten noch einzulegenden Boxenstop ein weiteres mal nicht an die vereinbarte Zeit hält sondern deutlich länger draußen bleibt. Ich fahre also wieder mal mit kalten Reifen auf den Kurs und freue mich auf die Zielflagge.
Die kommt dann etwas früher als erwartet, da das Rennen Sturzbeding ca. 5 Minuten vor den vier Stunden abgewunken wird.
Ich bin nun etwas interessiert wo wir denn schlussendlich gelandet sind.

Platz drei unserer Klasse und Platz fünf gesamt wird mir zugeraunzt.
Sieben Sekunden vor den Meisen, neunzehn Sekunden hinter Peuker & JottPeeh.
Hat sich ja doch noch irgendwie gelohnt das Ganze!

Die Siegerehrung war extrem feucht und danach wurde noch mächtig gefeiert.

GEC Siegerehrung

Zumindest von denen die sich nicht sofort gen Westen aufmachten oder, wie wir, erst am nächsten Tag in aller Ruhe zum Balaton und Pannoniaring zu reisen gedachten.

Aber das ist nun wieder eine völlig andere Geschichte.

Ich danke allen Bekloppten mit denen ich dieses ziemlich geniale Wochenende zum fast Saisonabschluss verbringen durfte.
Meine besondere Hochachtung gilt den Pümpeldrivern, das kann so nicht zuende gehen, da müssen wir näxtes Jahr noch mal bei.
Ich wage zu prognostizieren das wir ca. 18 Sekunden bei den etwas suboptimalen Boxenstops verloren haben (Halloooooooooo Stuttgart!), wenn wird die noch optimieren wird die richtige Reihenfolge auch wiederhergestellt sein!

Teil 2: Balatonpannoniafürdö

Wie schon Neo in der Matrix und jeder Metzger erfahren musste, alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.
Schön ist es aber wenn das Ende zugleich einen neuen Anfang bedeutet.
Im konkreten Fall war Bruno, mein neuer Freund zuende, aber der Urlaub mit einem kleinen aber feinen Pannonischen Filetstück genau zur Mitte solltenoch vor uns liegen.

Uns, das waren natürlich Familie HaneBubs, die Harst-Marische Lebensabschnittsgemeinschaft, sowie der nur 0,1 Sekunden pro Runde langsamererere CeDee, hatten einen Plan.
Wir wollten uns zunächst mal auf den Weg zum Balaton machen, vielen aus Funk & Fernsehen auch als Plattensee im schönen Ungarn bekannt, um dort ein wenig die Wunden des Brünnschen Angaswochenendes zu pflegen.
Colette, die ganz unglaublich wesentlich bessere Hälfte des D'Oil, gedachte ab Flughafen Wien dazu zu stoßen.

Mari hatte für dieses Unterfangen Nächte lang das Netz der Netze durchforstet, um ein ädequates und vor allem auch Mannifestes Quartier zu ergattern.

So kam es das wir uns am Montag Vormittag artig vom Bruno verabschieden, mit dem ca. 400km entfernten Ziel Balatonmariafürdö. (Kein Scheiß)
Da CeDee erst um 18:00 Uhr am Flughafen Wien sein musste vertrieb er sich noch etwas beim Bruno die Zeit, unsere Kolonne bestand als aus Kiamobil I sowie Kiamobil II mit angeschlossenem Tango.

Nach einer notwendigen Tankung fahren wir gemütlich durch die zweispurige Autobahnauffahrt gen Süden, als mich außenherum ein Transporter herbrennt. Dem Geräusch nach wird dieser wohl von mehreren in Reihe geschalteten VauZwo Aggregaten angetrieben, auf der Hecktür prangt die Werbung eines Barillahändlers namens Hendryk Peuker!!!

Außen rum, der Sack!

Ich will natürlich sofort die Verfolgung aufnehmen und mindestens 19 Sekunden rausholen, werde ab durch einen deutlichen Hinweis der besten Bübin von allen daran gehindert. Außerdem ist der Harst unkundig wo es lang geht. Mist!

So kullern wir mit dem Wohnwageresquen "Tempo" von 100 - 110 km/h durch die Lande, verlassen Tschechien, durchqueren einen kleinen Zipfel Slowakei und reisen schließlich in Ungarn ein.
Zunächst gleiten wir auch hier über die, gegenüber den inzwischen in Deutschland üblichen Buckelpisten, bestens ausgebauten und Kinderpopoglatten, Autobahnen.

Ca. 90km vor unserem Ziel müssen wir aber auf die Landstraße wechseln, mit schwahnt Böses, denn dem Navi ist dieser Landstrich Europas noch gänzlich unbekannt.
Schon die Ausfahrt zu finden, bzw. sich deren Namen zu merken, stellt eine echte Herausforderung dar, denn es ist in Ungarn verboten Worte zu benutzen die weniger als 20 Buchstaben enthalten. Außerdem müssen mindestens sieben so komische Haken über den Buchstaben angebracht sein, die ich schon im Französischen nie verstanden habe.

Bei einem der regelmäßigen Pipistopps die, soweit man Weibsvolk mitführt, augenscheinlich unerlässlich sind, teile ich Mari mit Sie möge sich den Ortsnamen "Mann fickt Sahne ab" merken. Zwar nur ein Workarround, aber es hat funktioniert.

Wir verlassen die Autobahn, das Unheil nimmt seinen Lauf.

Im Gegensatz zum Navi kennt meine auf dem Notebook befindliche Software den Weg, die Bübin hat die Aufgabe mir diesen zu weisen.
Das kann eigentlich nicht sooooo schwierig sein, denn es geht immer genau Richtung Süden, also der Sonne entgegen.

Etwa die erste Hälfte der verbleibenden 90km sind geschafft, nun wird es etwas schwieriger, die breite Bundesstraße wird zu einem etwas hubbeligen, schmalen Asphaltband.
Keine Ortumgehungen mehr, wir müssen mitten durch die Dörfer.

Nach kurzer Zeit scheint mir die Sonne auf das linke Ohr, wir fahren straight gen Westen.
Meine diesbezügliche Nachfrage ergibt keine wirklich befriedigende Antwort, ich beschließe zwecks Karteneinsicht kurz anzuhalten. Das erste mal.

Innerhalb kürzester Zeit finde ich heraus wo wir uns befinden und wie wir wieder auf die eigentlich geplante Route zurück kommen könnten.
Kaum 15 Minuten später lacht mir die Sonne wieder von vorne ins Gesicht, wir nähern uns wieder unserem Ziel.
Nach etwa 2km macht die Straße einen Knick nach links, was ja schon mal vorkommen kann.
Nachdem die Sonne dieses mal für ca. 10 Minuten von vorne rechts ins Auto scheint, beschließe ich mal wieder kurz einen Blick in die Karte zu werfen um festzustellen das wir durch einen geschickten Winkelzug in ca. 15km Entfernung, sowie der nachfolgenden Nutzung eine Bundesstraße schon nach 40km wieder da sein könnten wo wir vor einer halben Stunde mal waren.
Zwischenzeitlich litt die Stimmung im Fahrzeug bereits etwas, aber das wird jeder Mann wohl so oder ähnlich kennen.

Wieder auf der vorgesehenen Strecke fahren wir nach kurzer Zeit bereits wieder im Stile einer Singer Vollzickzack durch die Pußta.

Ich nahm mein eisernes Radkreuz, erschlage meine LAG und verscharrte die Überreste im Straßengraben.
Auf dem Rückweg zum Kia gucke ich kurz in Richtung Harst und sehe 2 nach oben gestreckte Daumen, wir waren uns also einig. Selbst Mari gönnt mir ein anerkennendes Nicken.

Die weitere Anreise verlief recht ereignislos, wir fuhren durch Balatonhubendubelfürdö, vorbei an Balatonirgendwasfürdö und ließen Balatoncenterfürdö links liegen, bis ein Schild uns den Weg nach Balatonmariafürdö wies.

Die Zufahrt zum Ort unserer Wahl kann man getrost als Straßenbauliches Meisterstück bezeichnen.
Kaum breiter als zwei Tangos nebeneinander, hat man es zur Erbauung des Reisenden dennoch geschafft Täler und Hügel einzubauen, die ein Holländer veranlasst hätten adhoc einen Skilift zu installieren.

Meine Gedanken daran mir vielleicht auch mal so einen Wohnwagen zu besorgen wurden in die letzte Ecke meiner Gehirnwindungen abgelegt, neben so Ideen wie "Wir müssen unbedingt mal nen Tanzkurs belegen" oder "Urlaub im Schwarzwald kann auch ganz schön sein". Außerdem schließe ich besagten Bereich mit einem Abus Granit Vorhängeschloss ab und bringe ein Schild "Vorsicht bissiger Hund" davor an.

Mit ca. 30km/h (gefühlte 2km/h) bringen wir den letzten Rest Wegstrecke hinter uns.

Geschafft!

Unser Häusschen befindet sich direkt am Wasser, hat einen superklasse Mannikompatiblen Garten und ist schick eingerichtet. Der Kamin wurde nicht nur, wie zunächst vermutet, für romantische Stunden gebaut, sondern ist um diese Jahreszeit durchaus nötig um das Häuschen zu beheizen.
Balaton Ferienhaus

Urlaub kann losgehen!

Bevor es hier inhaltlich weiter geht muss ich aber zunächst mal auf eine Besonderheit in Ungarn eingehen.
Die sprechen hier nämlich Ungarisch!

Das sagt Wiki dazu:
Die ungarische Sprache (Ungarisch, magyar nyelv) ist die einzige nicht-indoeuropäische Sprache, die im mitteleuropäischen Raum gesprochen wird. Sie gehört zusammen mit Samisch, Estnisch, Finnisch und einer Reihe von im europäischen Russland und in Nordsibirien gesprochenen Sprachen zum finno-ugrischen Zweig der uralischen Sprachfamilie.

Das ist eine nette Umschreibung für Ungarisch geht überhaupt nicht!
Ein ungarisches Wort hat eigentlich nix mit irgendeiner Sprache zu tun, die ich auch nur ansatzweise beherrsche oder auch nur vom hörensagen kenne.

Beispiele:
péksütemény = Bäckerei
kertészkedés = Gärtnerei
hercegnő = Prinzessin <--Wichtich!

Löbliche Ausnahme
Sör = Bier
Das kann man sich merken!

Ansonsten, was soll das?

Da aber am Balaton sehr viele Touris verkehren, hat man sich dort auf eine andere Art Ungarisch verständigt.
Zentrale Bestandteile sind die Worte Balaton sowie fürdö.
Die einfache Regel lautet: Man nehme ein beliebiges Wort und verlängere es durch ein vorangestelltes Balaton und ein angehängtes fürdö. In den meisten Fällen wird damit der "kein Wort <20 Buchstaben Regel" genüge getan.
Wenn das Wort ansich schon lang genug ist, kann man auch eines der ungarischen Füllworte einfach weglassen. (Bsp. Balatondonaudampfschifffahrtskapitänswitwenversicherungspolice)

So war ganz in der Nähe unseres Hauses das Balatonstrandbadfürdö, Abends gingen wir in die Balatonpizzabudefürdö und unsere Einkäufe erledigten wir im Balatonconsumfürdö.
Diese Regelung vereinfacht den Umgang mit den Einheimischen enorm. Zusätzlich spricht die überwiegende Mehrzahl Deutsch.

Aber auch im täglichen Umgang miteinander macht sich diese Regelung sehr gut.
"Ich Baltondirgleichnpaar indiefürdö" geht selbst Germanen flüssig über die Lippen, ganz zu schweigen von meinem Lieblingssatz "Gib mir den Bala Tom, ich brauche den für dön Manni." Schade nur das Tom garnicht dabei war.

Nach dieser kurzen Reise in die Wirrungen der Ungarischen Sprache geht es hier gleich weiter mit aufregenden Abenteuern.
Schalten Sie also bitte nicht um!

Zurück zum Wesentlichen

Wir hatten innerhalb kürzester Zeit alles ausgeladen, sogar The One fand ein lauschiges Plätzchen im Wohnzimmer, da wir das Kiamobil zwecks innerurläubiger Transportmöglichkeit nahezu komplett entleerten.

Auf anraten eine Nachbarn, (die Bübin kennt innerhalb von 30 Minuten alle Nachbarn im Umkreis von 2km) gingen wir am frühen Abend in Richtung Hafen, zum letzten noch geöffneten Restarant, dem Balatonkismatrosfürdö.

Ich schlage die erste Seite der Speisekarte auf, und finde ganz unten folgenden Eintrag: Lieblingsspeise der hercegnő aka Prinzessin
Selbst in Ungarn ist er also bereits bekannt, Respekt!
Die Lieblingsspeise besteht, soweit ich mich recht erinnere, aus fettem Fleisch mit Sättigungsbeilage, wer die Prinzessin kennt weiss, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen.

Ansonsten gibt es Balatonfettefleischstückefürdö oder Balatonungarischegullaschsuppefürdö.
Ich beschließe zunächst mal mit Sör zu beginnen, gefolgt von einem beliebigen fetten Stück Fleisch nach Wahl, gefolgt von Sör sowie als Nachtisch Sör.

Gegen 21:00 Uhr treffen die Wienreisenden ein und wir machen im Balatonhäuschenfürdö mit Sör weiter.

Die folgenden 3 Tage, bis es endlich wieder in Richtung Rennstrecke gehen soll, verbringen wir extrem entspannt, bei immer schönem Wetter gereicht an wolkenlosem Himmel.
Aufstehen, Frühstück auf der Terasse bis 12:00 Uhr, danach bissken Sonne liegen, alternativ Bällchen Spielen mit Hund (ohne Tom).
Nachmittags vielleicht mal in die nächstgelegene Stadt bissken bummeln (Hühneridee), am frühen Abend Sör mit fettem Fleisch gefolgt von einigen Sör aus Flasche am Kamin gereicht (Bub Idee).
Das nenne ich entspannte Vorbereitung auf den Pannonischen Ring ab Freitag!

Hier mal etwas Bildmaterial

Garten und Haus
Garten und Haus

Worüber referiert die Bübin
20cm

Was es auch ist, Mari stellt es sich grade bildlich vor.
Mari konzentriert

CeDee findet bummeln voll goil, Colette fängt nächste Woche als Bibliothekarin an.
CD Colette

Unsere Kuh
Manni Kuh

Colette spielt mit der Kuh. (Oder umgedreht)
Spielplatz

Prinzessin Harst Krebs (Ansonsten ohne Worte)
Harst der Krebs

Am Donnerstag Nachmittag wird wieder alles eingepackt, schließlich haben wir alle noch Aufträge.
Gegen 15:00 Uhr machen wir uns in aller Ruhe auf die 100km Anreise zum Pannonischen Ring, wo wir einige angekündigte Racer- und -innen zu treffen erwarten und einem Überaschungsgast entgegen fiebern. Wer könnte das nur sein?

Nach recht kurzer Fahrt wurde in Sarvar noch eben das Nötigste (Sör), sowie von den Damen auch etwas Essen, eingekauft und weiter ging es zum Ring.

Leider fuhren wir in eine Region die noch wenig vom Balatonungarischfürdö gehört zu haben schien.
Ganz selten war noch ein verschämt am Ortsnamensende angefügtes -fürdö zu finden, ein führendes Balaton- sucht man vergebens. Die Strategie wurde also wieder auf "sinnvolle Substitute bilden" umgestellt.

So war die Rennstrecke direkt in der Nähe des schönen Ungarischen Dorfes Ost-Uffzynda zu finden, wir mussten also nur den entsprechenden Ortsschildern folgen.
Ostuffzynda

Wir bezogen die erste der zwei reservierten Boxen hinter der "blaues Haus" Kurve und warteten entspannt auf den Rest der Crew, die langsam eintröpfelten sollte.
Hartmut hatte es mal wieder geschafft seine Gundi mitzubringen, die eigentlich genau so viel Spaß an Rennveranstaltungen hatte wie die Bübin.
Darum musste sich MA keine Sorgen machen, seine LAG hatte nichts gegen das Fahren auf dem Track einzuwenden. Im Gegenteil!
Irgendwann schlug tatsächlich noch Torschdn samt Anhang auf und Chris aka "Unerschrockener" aus dem R4F komplettierte die zweite Box.

Fehlt eigentlich nur noch Mr.Überraschungsgast!

Kombiniere den Überaschungsgast
Folgende SMS habe ich in den Tagen vor Pann erhalten (Auszüge)
- Von Heinz S. -->Gib mal Handynummer von JottPeeh
- Von Sylli -->Wir bringen Überraschungsgast mit
- Von JottPeeh -->Ich habe was mit dem Überaschungsgast zu tun
- Von Sylli -->Überraschungsgast braucht Boxenplatz, da er nur mit PkW anreist

Nun?

Meine unglaublicheüberraschungfürdö hält sich in engen Grenzen, als Heinz am frühen Abend bei uns aufschlägt, was der Freude darüber aber keinen Abbruch tut.
Ein weiterer Grund der nahen Zukunft wohlwollend entgegenzusehen war das weitestgehende Fehlen jedweder Bewölkung in egal welcher Himmelsrichtung.
Die avisierte 2:04.xx war also in Angriff zu nehmen und schien mir bereits zum Greifen nahe.
Noch.

Wir beschlossen kurz "Bei Mario" einzukehren, dem durchaus empfehlenswerten Italiener direkt an der Strecke, um danach noch ein bis zwei Sör serviert an der einen oder anderen Heldengeschichten zu inhalieren und dann gings auch schon ab in die Falle.

Aufträge, Ihr versteht!?

Am Freitag Morgen gings zunächst mal los mit freiem Fahren ohne Gruppen bis 13:00 Uhr, danach dann erst die Fahrerbesprechung.
Hört sich komisch an, ist bei Jura aber so!

Nachfolgend dann die Zeittrainings der einzelnen Klassen, wobei für den "Old Man Cup" (ab 40) und das Lady Race (nur mit Schlitz) kein gesondertes Zeittraining festgelegt, sondern die Tagesbestzeit herangenommen wurde.
Der "Old Man Cup" sollten bereits am selben Abend bzw. späten Nachmittag stattfinden.

Doch zunächst hatten wir ja mal 4 Stunden zur freien Verfügung, die ich auf den abgerauchten brünnschen Dunlopetten unter die Räder zu nehmen gedachte.
Nach genauerer Besichtigung der rechten Reifenflanke meines Vorderrades musste ich mal wieder zu Plan B greifen, da diese nur noch aus verschmortem Gummi auf abgenudelter Karkasse bestand! Mit dem Ding bin ich im letzten Brno-Turn 2:16er gefahren? Bescheuert?

Der letzte noch akzeptable Brückenstein Satz musste dran glauben.

Die Umstellung im letzten Jahr vom Pann nach Brünn gelang realtiv leicht, umgekehrt geht nicht ganz so einfach.
Die Strecke ist viel viel enger, zum Teil nicht einzusehen und besitzt nur aufgemalte Curbs, was die Orientierung nicht gerade vereinfacht. Außerdem fängt mein Getriebe nach jeweils ca. 15 Minuten sein Eigenleben an und schaltet lustig hin- und her bzw. manchmal kreativ in einen nicht vorhandenen Gang.

Die sauerländer Silberfische ziehen wie immer im Formationsflug Ihre ersten Bahnen auf dem ihnen unbekannten Kurs, MA's Begeisterung hält sich in noch überschaubarem Rahmen.
"Lernt man ja niiiieee diesen Scheißkurs" ist noch die positivste Willensäußerung die ich vernehme.
"Halts Maul und zieh am Kabel" scheint mir eine ädequate Antwort.

Will er auch, geht aber dann nicht mehr.

Ausfall Nr.1
- Getriebe Blade SC50

Die Silberfische wechseln sich ab sofort auf Syllis blauen Feuerhühnerbladedingensfürdö ab.

Colette hätte ihre nagelneue 750er Gixe gerne umgeritzelt, leider passt aber eine 525er Kette nicht auf ein 520er Ritzel (neu besorgt durch Carsten D. aus S. ) und man lässt es bleiben.

Heinz ist bezüglich seiner neuen Errungenschaft Barillo Promille auch noch nicht gänzlich überzeugt und versucht verschiedene Fahrwerkseinstellungen, die aber alle wohl nicht 100% zufriedenstellen.

Torschdn hält wie immer alles extrem geheim, wechselt aber in 1/2 Stündigen Abständen die angefressenen Hinterräder. Da scheint das Fahrwerk auch noch nicht zu stehen.

Harst, im nachfolgenden nur noch Mr.Mimimi genannt, hühnert zunächst wie immer rum, um dann doch als Erster die 2:06 zu knacken.
Mari ist ebenfalls nicht so recht zufrieden und moppert mit sich selbst rum.
Was isn das hier fürn müder Haufen?

Ob Hartmut zufrieden ist kann ich, zumindest auf der Strecke, bei diversen Vorbeifahrten, nicht feststellen, da die Unterschiede zwischen gut und schlecht aus der Distanz betrachtet für mich keinen Unterschied machen!

Einzig CeDee scheint die in Brünn wiedergefundene Performance halbwegs mitgenommen zu haben, will sagen er ist nur wenig langsamer als ich!

Im 600er Zeittraining steht Torschdn einigermaßen vorne mit dabei, Sylli darf mit dem 900ccm Sägewerk bei den 750ern Starten.
Die erste gezeitete Runde von Ihr war leider in Turn 3 bereits beendet, Sie hatte sich wohl über den aufsetzenden Kupplungsdeckel spektakulär ins off befördert.

Ausfall Nr.2
- Bodenprobe Blade SC44
Fahrerin unverletzt, Sauerland komplett aus dem Spiel.
Trotzdem Glückwunsch zur ersten gut überstandenen Bodenprobe in der Racer Karriere!
Wenn Du weiterhin mit zu weichem Fahrwerk fährst und den knochigen Arsch nicht weiter raus hängst wirds nicht die letzte gewesen sein!

Unser Zeittrainings am Nachmittag verlief im Vergleich unspektakulär, bei den 1000ern fährt Mr.Mimimi ne 2:06, Bub ne 2:07 und CeDee ne 2:08 glaube ich.

Im Old Man Cup stehe ich damit irgendwo um Platz 22 oder so, mehr hatte ich aber mit den alten Schluffen auch nicht erwartet und man soll sein Glück ja nicht zwingen. Heinz reiht sich einige mehrere Plätze hinter mir ein, Hartmut wollte das Feld von ganz hinten aus aufrollen, weitere Starter, die die harten Zulassungskriterien zu erfüllen vermochten, gab es aus unserer Box nicht mehr.

Es war bis zu unserem Rennen um 17:30 Uhr nun noch genügend Zeit für mich um auf die letzte 2006er Geheimwaffe umzubesohlen, ein Satz frischgebackener Pneus aus dem Hause Dunlop.

Mein Plan war so einfach wie genial.
Gut starten, spät bremsen, schnell um die Kurve und früh ans Gas.
Dadurch würde, praktisch als Nebeneffekt, eine sensationelle Rundenzeit sowie ein Platz unter den ersten 10 herausspringen.

Mein Vorstart verlief gigantisch, ich verlor keinen Platz und biege als erster meiner Startreihe in die Kurve ein.
Das ich sowas noch mal erleben darf..........

Der Start selber war nicht wesentlich schlechter, ich konnte sogar 2 - 3 Plätze gut machen.

Sofort bildet sich vor mir eine Gruppe von vielleicht 5 Racern mit der ich mich in lustige Zweikämpfe verwickele.

Innerhalb der nachfolgenden 4 Runden kann ich mich durchkämpfen und habe ab der blaues Haus Kurve zum ersten mal freie Fahrt, der nächste Gegner in Sichtweite 100m vor mir.
Der Laptimer sagt bei der Überfahrt schnellste Runde 2:06.9, jetzt ATTACKE.

Auf die Heinz Corner habe ich zum ersten mal keinen Gang drin, kann das Mopped durch weite Linie noch mal abfangen.
Auf der Gegengeraden schaltet das Getriebe unter Vollast unvermittelt vom 3. in den 4. Gang.
So hat das keinen Zweck, wenn mir das im direkten Fight passiert liege ich, und wahrscheinlich auch noch mein Gegner, im Kiesbett.

Ich hebe die Hand und mache Platz, innerhalb einer halben Runde ist das komplette Feld vorbei.

Ausfall Nr.3
- Getriebe The One

Das wars dann wohl für mich am Pann 2006.

Hier noch einige Fotos aus dem Rennen.

Startrunde, zweite Kurve
Oldman Startrunde

Heinz im Rennen
Heinz

Bub im Rennen
Bub

Und zum Schluß noch ein Wheely vom Vormittag
Bub Wheely

So, nachdem ja fast die halbe Truppe irgendwie ausgefallen ist, kanns am Samstag eigentlich nur besser werden, oder?

Vormittags ist wieder freies Fahren angesagt.
Ich hab dann, soweit mein Getriebe das erlaubte, noch einige Videos, unter anderem mal hinter Mari und auch mal wieder hinter Heinz, gedreht.
Heinz fährt die Heinz Corner (siehe Bericht 2005) etwas schwuchtelig, aber das wird sich bestimmt wieder legen!
Außerdem schafft er es nicht die K3 von Chris aus unserer Box zu biegen, es fehlt einerseits an Leistung, andererseits an Entschlossenheit in die Ecken zu stechen.

Mari is brontal Mimimi in der schnellen Rechts auf CeDee Corner zu, außerdem gebe ich Ihr noch Linienempfehlungen für die Doppelrechts auf Start/Ziel raus.
Ansonsten ist eigentlich der Gesamteindruck ganz ordentlich, bis auf die Rundenzeit. Ich glaube da steckte noch ein kleines polnisches Sturzteufelchen im Hinterkopf!

Eine Runde Mari

Der Lauf der Open Klasse sollte zuerst durchgeführt werden, Mr.Mimimi und CeDee waren startberechtigt. Bub auch, aber leider kein Arbeitsgerät verfügbar. Also mache ich an der blaues Haus Kurve den Fotoreporter.

Man hört den Start und sieht das Feld kurz in der Sylli(Turn 3)sowie der Heinz (Turn 4) Corner, dann entschwindet es im hinteren Streckenteil.
Etwa eine Minute später taucht die Spitze wieder auf.
Der erste Fahrer hat bereits einen unglaublichen Vorsprung herausgefahren und kommt mit Warp 10 auf mich zugeschossen.
Ich erkenne Startnummer 13, den Meister himself.

Mecki

Mecki ist dann vorne weg mit ausschließlich 1:54er Runden dem Feld enteilt, über 6 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte!
Mecki Heck

Ich kann in der Hektik Mr.Mimimi nicht erkennen, im vorderen Mittelfeld ist aber CeDee zu finden.

CeDee

Alle sind durch, nur ganz ganz am Horizont taucht noch ein Motorrad auf.
Als es im Cruisingmodus vorbei schleicht, erkenne ich die Startnummer 66.
Mari läuft zur Box und empfängt Mopped samt Fahrer. Fahrer hatte Krampf im Bein. Wegen sowas fährt man doch nicht raus, oder? Wenn doch bekommt man den Namen Mr.Mimimi!

CeDee kämpft sich schön durchs Feld nach vorne und steigert sich auf eine 2:06.5 oder so.
Damit ist meine Ansage leider kampflos verloren!

Das nächste Rennen verspricht aus Mofler Sicht ebenfalls Spannung.
In der Superbike Klasse steht Heinz etwa auf Startplatz 20, Mari ca. 2 - 3 Reihen dahinter.

In der ersten Runde warte ich gespannt mit der Kamera im Anschlag ob Mari näher an Heinz herangekommen ist.
Sie ist.
Mari vor Heinz

In der Folge wurden wohl mehrfach die Platzierungen getauscht, aufgrund einer nahezu genialen Linie, die Mari seit kurzem auf Start/Ziel hinaus fuhr, konnte Sie Heinz und seinen Pümpel sogar mal ausbeschleunigen!

Heinz hatte also hart zu kämpfen, in der vorletzten Runde gewann er aber zunächst die Oberhand.
Heinz vor Mari

In der letzten Runde hatte sich dann noch jemand zwischen die beiden geschoben.

Jemand startete einen Angriff auf Heinz in der schnellen Rechts vor der blaues Haus Kurve.
Jemand vertut sich gewaltig.
Jemand brezelt mit Lichtgeschwindigkeit rechts vom rechten Curb an Heinz vorbei. Eine riesige Staubwolke verdeckt kurzzeitig die Sonne.
Jemand schlingert wie wild auf die folgende Kurve zu und schafft diese, wie durch ein Wunder, ohne Sturz.
Allerdings wird Jemand dabei vom etwas verdutzt schauenden Heinz auf der normalen inneren Linie wieder überholt.
Das alles ging soooo schnell, das ich nicht in der Lage war auch nur Ansatzweise mit der Kamera nachzuziehen. Die Fotos sind immer da wo keiner mehr ist!

Heinz hats also noch mal geschafft. Aber knapp!
Ich erwarte Mari's Ansage an Heinz für Rijeka im entsprechenden ANSAGEN Fred!

Das 600er Rennen ist aus Mofler Sicht schnell erzählt.

Torschdn startet, es gibt einen Unfall in der zweiten Kurve.
Wie der Zufall es will steht Pubert, seines Zeichens bester Rennstreckenfotograf von Welt, genau dort und lauert auf solche Situationen.
Torschdn Bauz

Ausfall Nr.4
- Purzelbaum R6
R6 nicht unerheblich demoliert.
Rd Schrott

Fahrer mit Mittelhandknochen- und Ellenbogenbruch, sowie diverser weiterer Kleinigkeiten ebenfalls etwas angeschlagen.

Auch der zweite Start misslang, dieses mal waren sich gar drei Moppeds nicht grün ob der gewählten Linie.

Der dritte Start gelang dann aber, die paar übrig gebliebenen Starter schafften tatsächlich fast eine ganze Runde ohne Sturz!

Das GP-Distanz Rennen wurde aufgrund der Verzögerungen abgesagt, aber außer CeDee hätte das eh kaum noch wer fahren können.

Man muss dem Ganzen aber auch etwas positives abgewinnen.
Da viele von uns am Sonntag nicht mehr fahren mussten, konnten wir die Saisonabschlussparty viel befreiter genießen!
Außerdem war ja auch für Entertainment durch eine ungarische Volkstanzgruppe gesorgt.

Am Sonntag war dann nur noch Ausschlafen und Einpacken angesagt. Wir durften noch ne Woche im Balatonhäuschenfürdö verbringen, alle anderen mussten nach Hause auffe Maloche!

See you next year in Rijeka